Offener Bruch

Ab kommender Saison werden schwedische Spitzenteams wie Storvreta oder Växjö in unterschiedlichen Ligen spielen. Gute Idee, schlechte Idee? Das Floorballmag sprach mit Helsingborgs Manager und Spieler Frederik Azelius über die Zukunft des schwedischen Spitzenfloorballs.

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Tatsächlich brodelte das Thema schon Jahre vor sich hin. Spitzenteams wie Storvreta, Linköping oder Dalen waren mit der Vermarktungsarbeit des Dachverbandes massiv unzufrieden. Der SIBF versprach Besserung, viel war aber nicht passiert. Erst als die Interessensgemeinschaft FSSL mit der Gründung einer neuen Liga drohte, kamen die Dinge in Bewegung.

Der Verband leistete Zugeständnisse. 1,2 Millionen Kronen (etwa 110.000 €) sollte jeder Verein nun als Kompensation für die abgetretenen Rechte erhalten. Außerdem würde sich eine neue Abteilung nur um die Vermarktung der SSL kümmern. Die FSSL lehnte ab. Die letzte Frist verstrich (mehr im Artikel „Schwedische Vereine gründen neue Spitzenliga„).

Täglich veröffentlichen die Vereine nun ihre Entscheidungen, in welcher Liga sie kommende Saison antreten werden. Laut Innebandymagazinet haben Dalen, Höllviken, Linköping, Lindås, Mullsjö, Storvreta und Örebro bereits bestätigt, in der neuen Premier Floorball League zu starten. Växjö und Helsingborg bleiben in der SSL. Der Rest ist noch unklar.

Vielleicht wird es ein großer Erfolg, vielleicht aber auch der Ruin vieler Vereine.

„Das ist ein harter Rückschlag für die Entwicklung von Floorball nicht nur in Schweden“, sagt Frederik Azelius, Spieler und Manager des FC Helsingborg. „Dieser Schritt wird die besten Vereine und auch die besten Spieler voneinander trennen. Entstehen werden zwei schwächere Wettbewerbe, statt eines starken“.

Der FC Helsingborg habe die Teilnahme an der neuen PFL aus mehreren Gründen abgelehnt. „Für uns ist das ein viel zu großes finanzielles Risiko“, erklärt Azelius. „Außerdem gibt es für die neue Liga noch keinerlei Struktur, keine konkrete Organisation. Und jeder Verein, der an ihr teilnimmt, wird aus dem Dachverband ausgeschlossen.“

Das neue Konstrukt wird vermutlich als abgeschlossener Wettbewerb starten, ohne Auf- und Abstiegsmöglichkeiten. Ein Trend, der insbesondere im Eishockey beliebt war. Diverse europäische Wettbewerbe, unter anderem die DEL, verabschieden sich von diesem Modell aber wieder.

„Ich habe keine Ahnung, wohin dieses Projekt führen wird“, gesteht Azelius. „Vielleicht wird es ein großer Erfolg, vielleicht aber auch der Ruin vieler Vereine.“

Foto: FC Helsingborg